Zeitpunkt geplante Sectio

Liebe Hebammen,

ich nach zwei ungeplanten Notkaiserschnitten befinde ich mich derzeit in der 34. SSW meiner aktuellen Schwangerschaft und bereite mich meinen dritten, dieses Mal geplanten Kaiserschnitt vor.

Ich verstehe, dass nach zwei Kaiserschnitten aufgrund des Risikos einer Uterusruptur ein dritter Kaiserschnitt gemacht wird. Allerdings verunsichert mich, dass das Krankenhaus den Kaiserschnitt spätestens 1-2 Wochen vor dem ET machen will. Ich habe meine beiden Kinder signifikant übertragen (15 und 12 Tage) und keines hatte bei der Geburt irgendwelche Übertragungsanzeichen. Ich hatte stets genug Fruchtwasser und die Versorgung über die Plazenta war bis zum Ende jedes Mal sehr gut. Daher befürchte ich, dass dieses Baby zu dem geplanten Zeitpunkt einfach noch nicht bereit ist und am Ende vielleicht sogar initial Anpassungsschwierigkeiten hat, weil es von der Geburt überrascht wird. Auch fürchte ich, dass es mit dem Stillen nicht so gut anläuft, wenn weder das Baby noch mein Körper bereit für die Geburt sind.

Meine Narbe sieht laut Ultraschall mustergültig gleichmäßig aus, ist nicht zu dünn und hat keine potenziellen Bruchstellen. Auf meine Frage, ob es dann nicht möglich wäre den natürlichen Geburtsbeginn abzuwarten oder zumindest den Termin nicht vor den ET zu legen, wurde mir erörtert, dass es für das Krankenhaus aus personalorganisatorischen Gründen geschickter wäre den Termin so zu legen, dass die Geburt nicht von allein losgeht.

Ich habe das Gefühl, dass das Wohlergehen meines Babys Vorrang vor personalorganisatorischen Gründen haben sollte. Schließlich leitet man vaginale Geburten ja auch nicht standardmäßig alle ein, damit man weniger Ärzte im Nachtdienst einsetzen muss.

Ist das irrational und macht am Ende für das Baby gar keinen Unterschied, ob es bei 38+0 oder nach natürlichem Wehenbeginn zur Welt kommt?

Über eine Einschätzung würde ich mich freuen!

PS: Die Gefahr einer Uterusruptur direkt zu Wehenbeginn sollte eher überschaubar sein, weil ich bisher immer nicht nur späte Geburten, sondern vor allem auch sehr lange, langsame Eröffnungsphasen hatte. Dass es plötzlich von 0 auf 100 losgeht bevor ich im Krankenhaus wäre, halte ich daher für unwahrscheinlich.

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Hallo Waldkauz1,

tatsächlich ist es das normale Procedere bei einem geplanten Kaiserschnitt.
In deinem Fall wäre es wünschenswert individueller zu handeln, allerdings müsstest du einen Arzt finden, der sich dem normalen Weg widersetzt.
Vielleicht kannst du nochmal mit einem Oberarzt sprechen.

Grüße
Hebamme Sarah

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Habe auch eine Re-Sectio!

Bei meinem Sohn war es so das Sie Ihn nur 1 Woche vor ET bei 39+0 geholt haben!
Jetzt bei unserer Tochter sind es auch 2 Wochen vor ET also bei 38+0!

Soll wohl ok sein und dem Baby nicht Schaden!
Alles Gute!
Lg
Sandra mit Mus 36.SSW

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Danke für die Rückmeldung!

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Hallo,
Hier auch noch eine Meinung von einer Ärztin.
Es geht doch eben darum, den normalen Wehenbeginn nicht abzuwarten. Die Messung der Narbe bringt nichts. Du hattest zwei Notkaiserschnitte (warum?) bei deutlicher Übertragung. Das möchte man doch jetzt erst recht nicht mehr. Eine geplante Sectio bei 38+0 - 39+0 ist die absolut richtige Entscheidung. Von Anpassungsschwierigkeiten ist da nicht auszugehen. Das ist der sicherste Weg für dein Kind.

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Hallo,

danke für die Rückmeldung. Die zwei Kaiserschnitte kamen aufgrund von Problemen in der Geburtsendphase zustande und sind daher für den Zeitpunkt für diese Sectio eher nachrangig, da es zu diesem Punkt ja nicht kommen wird.

Die Frage ist, welche Risiken durch das Abwarten des Geburtsbeginns die Risiken für das Baby überwiegen sollen. Die einzigen belastbaren Zahlen, die ich zu Uterusrupturen bei Zustand nach Sectio in den ersten 3 Stunden nach Wehenbeginn gefunden habe, lagen bei 0,1%. Diese kommen wohl mit absoluter Mehrheit erst bei etablierten Wehen zustande, am häufigsten bei 6-8cm. Mein Verdacht ist, dass es da wahrscheinlicher ist, dass das Baby wenn man es signifikant vor Termin holt von der Geburt so überrascht ist, dass es Anpassungsschwierigkeiten hat.

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Ja, die Wahrscheinlichkeit einer Uterusruptur wird in deinem Fall (zum Glück) nicht sehr hoch sein, ist dennoch aber vorhanden. Daher ja auch die primäre Sectio. Eine bis zwei Wochen vor ET ist mit einem reifen Neugeborenen zu rechnen. Wenn man eine Uterusruptur befürchten muss tendiert man ja zur noch früheren Sectio, bei 36+0 - 37+0. Da ist das Thema Anpassungsschwierigkeit natürlich gegeben. Tatsächlich ist aber das Risiko von Komplikationen bei signifikanter Übertragung größer, als wenn ein Kind innerhalb von ein bis zwei Wochen vor ET geholt wird. Dieses Risiko ist auch altersabhaengig (wie alt bist du?). Es ist unabhängig von tatsächlich besser, man lässt es bei dir nicht zu Wehen kommen. Am Ende wird man davon doch mitten in der Nacht überrascht, wenn man dich zu nah an den Termin gehen lässt. Das Risiko möchte man nicht eingehen, deshalb geplant vor Termin, dann ist das gesamte Team da, falls es doch zu Komplikationen kommt. Für dein Baby ist das der sicherste Weg. Die Messung der Narbe wird oft gemacht, ist aber ein sehr unsicheres Verfahren und hat eine sehr geringe Aussagekraft. Ich wünsche dir alles Gute für die Geburt!

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Du hast ja ein Zeitfenster. Bitte einfach darum den späteren Termin zu nehmen. also 39+0.

Ich habe mehrere geplante Kaiserschnitte im Umfeld und hatte selbst einen. Bei keinem Baby gab es Anpassungsschwierigkeiten und alle Mütter konnten ohne Probleme stillen. Sogar das kleinste der Babys (2700, wurde glaube bei 38+0 geholt weil sie eben so zierlich war) hatte keine Probleme und wird vollgestillt.