Ich weiß nicht mehr weiter

Kurz zu mir ich bin "alleinerziehende" Mutter von 4 Kindern (12,10,6 und 4 Jahre).
Ich habe einen Partner (ebenfalls alleinerziehend von einem kind 8jahre) der mittlerweile auch nicht mehr weiß wie er mir helfen soll und vorerst entschieden hat das wir nicht zusammen wohnen können.Jedes Kind hat andere macken dem altersentsprechend und ich schaffe es einfach nicht auf alles und jede Kleinigkeit zu achten. Ich schaffe es nicht mich durch zu setzen und wenn es doch mal klappt bleibe ich nicht Konsequent. Meine kleinste macht mich im Moment so wahnsinnig sie schreit macht nie was sie soll Bsp. Zähne putzen, ordentlich essen, schlafen
Leider merken das natürlich meine anderen 3 Kinder das ich nur mit ihr zutun habe und haben dadurch die Möglichkeit vieles zu machen was ich nicht möchte. Und das schlimmste daran ist meine kleinste bekommt ständig Aufmerksamkeit (leider fast nur negativ) und die Aufmerksamkeit und Liebe bleibt bei den anderen echt auf der Strecke (was mir verdammt leid tut).
Am Ende des Tages so böse es auch gelingt bin ich froh wenn alle schlafen und ich halb tot ins Bett Falle. Ich möchte das sich das ändert weiß aber nicht mehr wie.
Habe ich meine Kinder schon versaut oder gibt es noch Hoffnung?
Ich würde mich über Tipps und Ratschläge sehr freuen denn alleine komme ich nicht mehr weiter und Gefährte meine Kinder und meine Beziehung.

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Zuerst solltest du dich von dem Gedanken verabschieden, dass Kinder das machen, was sie sollen. Es klingt nach krassem Kampf bei euch. Gegen vier Kinder kannst du so nur verlieren.
Versuch doch mal den Druck raus zu nehmen und wieder ins Miteinander statt gegeneinander zu kommen. Wenn du das Gefühl hast, die Kinder machen nie mit, dann hat das einen Grund. Ich würde dir eine Erziehungsberatung empfehlen.

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Danke für die Antwort und ja für mich und auch für die Kinder ist es denke ich mittlerweile ein riesiger Kampf Spaß haben wir leider nur noch sehr wenig zusammen

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Oje, du Arme.

Natürlich hast du deine Kinder nicht versaut. Schon gar nicht endgültig die Vierjährige ;-)

Du schreibst ja, mit den Großen klappt es besser? Außer, dass sie ihre Freiheiten ausnutzen?

Erziehungsberatung würde ich auch empfehlen.
Und bis dahin mal versuchen, fast nur positive Aufmerksamkeit zu verteilen. Klingt unmöglich, ich weiß.

Versuchs mal mit einer Art Familienrat.
Überleg mit den Großen (den beiden Ältesten oder allen dreien) wie ihr es hinkriegt, dass die Kleine nicht alleine deine geballte Aufmerksamkeit bekommt.
Mit 10 oder 12 können die Ältesten sogar schon mithelfen. Nicht mit einem Wutzwerg, aber sie können z.b. mal kurz mit der Kleinsten spielen, wenn du im Gegenzug dann Zeit für sie hast.

Woran liegt es, dass die Kleine so am Rad dreht?
Übermüdet? Vielleicht passen eure Mahlzeiten nicht zu ihrem Schlafrhythmus?
Gestresst? Wovon, von deinem neuen(?) Partner, Umgang mit dem leiblichen Vater, überhöhten Anforderungen durch große Geschwister?
Gewohnheit? Kriegst du es mit Hilfe der Großen Kinder hin, dass ihre Eskapaden nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen?

Viel Erfolg.

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Die großen unterstützen mich so weit sie können viel und gerne im Haushalt aber von der kleinen sind sie auch echt genervt.
An meinem Partner liegt es denke ich nicht denn auf ihn hören sie perfekt und sehen ihn als Ersatz papa. Der tagesablauf in Bezug auf aufstehen essen Zähne putzen ist bei mir fest geregelt und immer zur selben Zeit für alle zusammen.
Zum leiblichen Vater besteht seit 3 Jahren kein Kontakt ich denke auch nicht das gerade die kleinste noch irgendeinen Bezug zu ihm hat.
Ich befürchte bei der Idee mit der positiven Aufmerksamkeit das sie ihr Fehlverhalten dann noch belohnt bekommt und ich es dadurch noch schlimmer mache.

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Nee, sie soll ja auch nicht positive Aufmerksamkeit bekommen, wenn sie bockt.

Aber du könntest versuchen, dem Bocken zuvor zu kommen.
Vielleicht mal den Ablauf ändern, wenn es derzeit so schwierig ist?
Bei meiner einen Tochter hat das Wunder gewirkt. Für mich war immer so klar: morgens aufstehen, anziehen, Haare richten, Frühstück.
Dann haben wir das geändert: Frühstück im Schlafi, Anziehen im Eßzimmer. Plötzlich lief das! Kind war aber schon etwas älter.

Bei kleinen Kindern kann man das Anziehen auch quasi weglassen: einfach eine Zeitlang in Unterwäsche schlafen lassen, beim Wecken schnell den Pulli drüber und beim Aufstehen in die Hose schlüpfen.
Verstehst du, was ich meine? Einfach mal alles abschaffen, was Konflikte schafft.
Und dann dadurch - im Idealfall - Zeit für Lob und Zuwendung finden. "Wow, wir sind schon fertig. Dann kann ich dir schnell ein Pixibuch vorlesen, bevor wir los müssen."

Dafür muss NICHT das Kind sich beeilt haben. Jedenfalls nicht im ersten Schritt. Es reicht, wenn sie erlebt, dass positive Aufmerksamkeit noch schöner ist als negative.

Und wenn du so etwas vor hast, weihe deine Großen in die Strategie ein.
Damit sie nicht über doe Sonderbehandlung der Kleinen meckern ("das hast du für mich nie gemacht...") sondern vestehen, dass DU JETZT alles versuchst.


Noch eine ungewöhnliche Maßnahme:
Beim Essen mal ausnahmsweise lesen/vorlesen.
Das geht auch reihum und die Großen dürfen auch ihr Essen unterbrechen, um den anderen vorzulesen ;-)
Klar, das dauert länger und.... die Kleine wird man dabei wohl füttern müssen.
Das ist sicher keine Dauerlösung, aber vielleicht eine Möglichkeit, den Stress beim Essen aufzubrechen. Und das Kind zu loben, wie sauber der Sitzplatz ist ;-)
Auch hier: das erste Lob dieser Art muss nicht selbst verdient sein. Der nächste Schritt kann dann sein "heute isst du wieder selbst, mal sehen, ob du das genauso ordentlich kannst".

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such Dir therapeutische Hilfe (machen auch freie THerapeuten oder Heilpraktiker), die dir helfen DICH zu stärken und dir auch gleichzeitig entspannungsübungen für mehr gelassenheit an die Hand zu geben.

Letzendlich musst du lernen, einen Fahrplan zu erstellen, - eine Meinung und Regeln aufzustellen und sie auch DURCHZUSETZEN. -- das mit dem konsequent sein musst Du lernen. notfalls mit Hilfe. --- Du musst nicht der beste Freund der Kinder sein und sie sollen oder dürfen auch mal beleidigt sein, wenn du in deren Augen zu streng bist, -- ich vermute mal, du lässt viel durchgehen, weil dir die Kraft für KOnflikte fehlt. -- GEnau diese Kraft und Ausdauer musst Du lernen.

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Genau so ist es im Moment ich funktioniere nur noch irgendwie
Vollzeit arbeitet Haushalt Kinder Termine Beziehung ich will es allen nur noch irgendwie recht machen obwohl ich Kräfte mäßig total am ende bin ich liebe meine kinder und meinen Partner überalles aber habe das gefühl es einfach für keinen gut genug zu machen

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Hallo liebe Tina,

mensch tut mir leid - 4 Kids ist aber auch echt eine Herausforderung. Wir haben nur 2, mein Mann ist tagsüber aber nie vor 19.30 da, von daher betreue ich sie mit Vollzeitjob alleine. Das geht mit den 1000 Hobbies, die sie so haben aber auch nur, weil alle an einem Strang ziehen.

Hast Du schonmal nen Familienrat mit allen gemacht? Also alle 4 Kids an nen Tisch und dann ehrlich sagen: Kids, so klappts nicht und ich schaffe das so auch nicht mehr. Dann stellt Ihr gemeinsam Regeln auf, an die sich jeder hält. Also zB jeder putzt sich um die Zeit xx Uhr die Zähne. Ohne Diskussion.
Auch beim Insbettgehen. Jeder hat altersentsprechend seine Zeit. Punkt. Bei Einschlafproblemen kann man ja noch Alternativen suchen, unseren Kindern half von klein auf, dass ich die ersten 20 min alle 6/7 min nochmal geschaut habe, dem Kind über den Kopf gestreichelt habe und dann schliefen sie beruhigt ein.

Wenn was nicht klappt Stopp rufen und sagen: so gehts nicht. Man kann nicht alles diskutieren. Manchmal gilt Dein Wort, aber biete vielleicht dann mal an, dass in einem anderen Thema das Kind seinen Willen bekommt. ZB nein heute gehtst Du um 8 ins Bett weil Du mir sonst zu müde bist morgen früh. Dafür darfst Du Freitag abend länger, nämlich bis xx Uhr.

Du musst selbst Dich dann aber auch an alle Verabredungen halten. Aber zeig den Kindern dabei: 1.) Du hast altersabhängig in manchen Themen das letzte Wort. 2.) Du räumst den Kindern dafür in einem (nicht so wichtigen) Feld mehr Entscheidungsspielräume ein.

Vielleicht haben vor allem die großen Kinder noch gute Ideen, die sehen ja auch schon viel was schief geht.
...beim Essen saß bei mir übrigens einmal ein Kind im Keller weil es so gar, gar, gar nicht hörte. Das musste ich 1x machen, danach wurden Regeln am Tisch eingehalten. Wenn ich mit Keller anfing konnte sich plötzlich dann jeder benehmen :-)

Also das wichtigste für Dich: Regeln aufstellen, alle halten sich dran. Und: Du bist auch nur ein Mensch und machst Fehler. Sag das gerne den Kindern. Regeln müssen begründbar sein für alle und dann gibt es eher ein Miteinander als ein Kampf um wer hat Recht oder den längeren Atem.

Ganz liebe Grüsse und ich bin mir sicher das schaffst Du prima.
Bei uns klappt das so echt super.

LG shealove

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Vielen Dank für deine Antwort diese Regeln werde ich am Freitag mit den Kindern und meiner Familien Helferin zusammen aufstellen und ich muss zusehen das ich bei all dem trum herum hart bleibe und es schaffe mich durch zu setzen und konsequent zu bleiben. Es ist ja nur zum besten für uns alle.

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Hallo Tina,

klingt gut. Aber vergiss nicht: Regeln sollen ja helfen. Sei nicht überall zu hart, sei auch offen für Verbesserungsvorschläge. Vor allem je älter die Kinder sind. Und auch bitte vom Entwicklungsstand der Kinder abhängig machen. Unser 8 jähriger darf seit letztem Jahr auch alleine einkaufen, was der große Bruder erst mit 9 durfte. Also 2 Jahre früher. Aber einfach weil er viel selbstständiger ist als es der Große im selben Alter war.
Du bist die Person, die die Kinder ins Erwachsenwerden begleitet und unterstützt. Kein Drillmaster. Klare Linien und Regeln sollen helfen, ein harmonisches Miteinander zu schaffen. Wichtig ist aber auch die Bereitschaft, Regeln mal zu besprechen und auf den Prüfstand zu bringen. Das hilft Deinen Kindern später ihren Weg besser zu finden. Mal haben Sie Erfolg mit einem Vorschlag weil sie recht haben und mal nicht. Beides müssen sie lernen. Aber alle "Nicht" müssen den Kindern nachvollziehbar und klar erklärt werden warum und weshalb. Gelingt nicht immer und kostet manchmal Nerven aber ich finds wichtig.

Viel Erfolg

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Hallo. In dem Satz schreibst Du es wunderschön:

" Und das schlimmste daran ist meine kleinste bekommt ständig Aufmerksamkeit (leider fast nur negativ) und die Aufmerksamkeit und Liebe bleibt bei den anderen echt auf der Strecke (was mir verdammt leid tut)."

Wie Du es machen könntest? Umgekehrt!

Wenn ein Kind beim Essen am Tisch, das Essen nicht ernst nimmt, lobe die anderen drei Kinder. Sagen ihnen wie toll sie essen und wie gut sie es schon gelernt haben, dass sie ein gutes Vorbild sind und stolz auf sich sein können.

Beim Zähneputzen ähnlich, nur mit einer Ergänzung. Wenn die anderen Kinder gut die Zähne geputzt haben und gelobt worden sind, nur ein Kind nicht. Dann würde ich 10 Minuten später zum letzten Kind gehen und dem sagen, dass ich mit ihm gemeinsam die Zähne putze, damit sie genau so schöne Zähne bekommt wie die anderen. Diese Zähne hat man dann fast das ganze Leben lang.

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Vielen lieben Dank das hört sich echt gut an ich werde es auf jedenfall so versuchen