2.5 Jahre isst nur noch sehr wenige Nahrungsmittel

Hallo liebe Community

Meine Tochter (mittlerweile 32 Monate alt) hat bis ca 1.5 jährig praktisch alles gegessen und hat gerne neues probiert. Dann fing es an, dass sie kein Gemüse mehr gegessen hat und nach und nach immer mehr Nahrungsmittel nicht mehr gegessen wurden.
Trotzdem hat sie noch "für das Alter normal" gegessen, beispielsweise Nudeln mit Tomatensauce und Reis gingen immer.

Seit ca. zwei Monaten ist es aber sehr arg geworden.
Sie isst noch folgendes: Chicken Nuggets, Fischstäbchen, Haferbrei, Früchtejoghurt, Äpfel, Quetschbeutel, Knäckebrot mit Frischkäse, Babykekse, Kinderschokolade, Cracker, Salzstangen. Und alles muss immer von der selben Marke sein, sie merkt es, wenn es eine andere Marke ist.

Sonst geht nichts mehr, nicht mal mehr Pommes oder Butterbrote (ihre ehemaligen Favoriten) isst sie. Und sie will noch nicht mal neue Süssigkeiten versuchen (beispielsweise Kuchen oder ähnliches). Ich bin wirklich am verzweifeln.

Wenn sie die Mahlzeit, die ich koche, nicht essen will, dann darf sie entweder Apfel essen oder Knäckebrot. Und ansonsten muss sie dann warten, bis es einen Mittagssnack gibt.
Einmal in der Woche koche ich dann Chicken Nuggets, sodass sie mal wieder etwas isst. Bei der Zubereitung der Mahlzeiten hilft sie gerne mit, schält Karotten etc. Aber essen würde sie es nie.

Sie ist auch am Zahnen (die grossen oberen Backenzähne), aber ich denke nicht, dass nur das die Ursache sein kann, sie hat sonst beim Zahnen immer normal gegessen.
Was meint ihr? Ist das eine Phase, die irgendwann vorbei geht? Ich versuche, keinen Druck aufzubauen, aber um ehrlich zu sein, bedrückt mich die Situation sehr.

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oje, ich habe keine tipps und keine Antworten, nur sehr sehr ähnliche Probleme mit meiner fast 2-jährigen.

letzte Woche war die U7 und die Ärztin fragte schon nach (Gewichtskurve gefallen) wie das mit dem Essen ist. Picky eater, so wie du beschrieben hast.
Sie sagte, dass verwächst sich idR, aber nicht wie lange oder was ixh machen kann/soll.

ixh hatte es auch eher locker gesehen und dann auf eine kleine Alternative verwiesen wie du, aber jetzt mit dem gewichtsabfall bin ich mit zumindest bei unserer Tochter nicht mehr sicher, ob wir das so richtig gemacht haben, daher lese ich mit den Tipps gerne mit.

(aber ein bißchen hat mich beruhigt, dass sie Ärztin das locker gesehen hat)

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Zu einem gewisssen Grad ist das normal. Ich kann mich erinnern, dass wir in der Krippe regelmaessig solche Boegen bekommen haben, wo angekreuzt war, was mein Sohn an altersentsprechenden Sachen schon machte, und was noch nicht. irgendwann ab 2 oder so gab es da auch den Punkt "Ich werde selektiver in dem, was ich esse".

Das ist also wohl normal und in einem gewissen Rahmen auch wuenschenswert. Hat wohl etwas damit zu tun, dass Kinder in dem Alter natuerlicherweise anfangen, sich auch mal ein Stueck von den Eltern zu entfernen. In "freier Wildbahn" ist dann wichtig, dass sie nicht mehr einfach alles aufessen, was sie so finden.

Beim einen Kind bedeutet das nur, dass es ein paar Gemuesesorten ablehnt, beim anderen wird es so extrem, wie du es berichtest. Huhn und Fisch paniert, Knaeckebrot mit Frischkaese, Haferbrei und Aepfel ist natuerlich nicht so die Riesenauswahl, aber auch nicht die aller schlechteste. Immerhin sind Proteine, gesunde Kohlenhydrate und ein paar Vitamine und Ballaststoffe dabei. Ich wuerde also versuchen, dass sie davon genug bekommt, und so Sachen wie Quetschies, gesuessten Fruchtyoghurt, Kekse und Schokolade nur als Ausnahmen und nicht als Ersatz fuer eine nicht gegessene Mahlzeit anbieten.

Ansonsten so entspannt wie moeglich bleiben und weitermachen wie bisher: Beim Einkaufen und Kochen einbinden, unterschiedliche Sachen auf den Tisch bringen und darauf vertrauen, dass sie schon irgendwann wieder anfangen wird, ihr Repertoire zu erweitern. Ich wuerde sie schon immer wieder animieren, neue Sachen zu probieren, d.h. ein winzigkleines Stueckchen zu essen, da Kinder nachgewiesenermassen Dinge mehrfach probieren muessen, bevor sie sie akzeptieren. Wenn sie dann sagt, es schmeckt nicht, dann nicht weiter draengen. Und wenn sie sich total verweigert, auch keinen Kampf druas machen.

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Vielen Dank für deine Antwort :)

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Sie schält Karotten mit 2? :-D

Du schreibst, dass du alles probiert hast Dann kann man dir auch keine Tipps geben ;-)

Ansonsten würde ich es nicht so eng sehen oder hat sie Gewichtsprobleme oder einen Nährstoffmangel?

Würde da nicht so einen Zwang veranstalten wenn du kochst. Würde meinem Kind nicht sagen: entweder isst du das gekochte oder du bekommst einen Apfel und Cracker.

Geschmäcker dürfen sich doch ändern..

Würde einfach immer mal andere Sachen zum probieren locker anbieten..

Zb Banane, Melone, Gemüsesticks mit Dip, Kartoffeln in verschiedenen Varianten, Ei aber ohne Drama usw.....

Bearbeitet von Inaktiv
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Ja, sie schält mittlerweile sehr gerne Karotten mit dem Sparschäler, dauert halt pro Karotte ca. 15 min :D

Nein, Gewichtsprobleme hat sie nicht. Sie hat laut KiA einen leichten Eisenmangel, den sie jedoch schon immer hatte (auch als sie noch "besser" gegessen hat.)

Du schreibst, du würdest nicht sagen, dass sie entweder das Gekochte oder essen soll, oder sie sonst einen Apfel und Cracker bekommt. Wie würdest du denn vorgehen/kommunizieren?

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Ich würde zu dem festen Mittagessen dann einfach viele verschiedene andere Sachen ausser der Reihe anbieten, damit sie erstmal wieder auf den Geschmack kommt.
Und darauf hinarbeiten, dass die Sache mit dem Essen einfach wieder Spaß macht und einen lockeren Touch bekommt.

Am gesündesten ist es ja eh, nach Hungergefühl und nicht nach festen Zeiten zu essen.
Daher könnte man das feste Mittagsessen auch gänzlich weglassen wenn man mag.

Wenn das erledigt ist und sie dann vieles kennengelernt hat und mag, kann man immernoch schauen, dass man feste Essenszeiten auf der Basis der jeweiligen mögenden Lebensmittel wieder einführt.

Bearbeitet von Inaktiv