Baby hat wochenlang nur geweint - Regulationsstörung

Hallo ihr Lieben,

ich wollte den Eltern Hoffnung geben, die vielleicht aktuell mit ihrem Baby zu kämpfen haben und über unsere Anfangszeit mit unserem zweiten Baby sprechen.
Unser Sohn war die ersten zwei Wochen ganz entspannt und ab Woche 3 hat er nur noch geweint. Man konnte ihn nie ablegen, er hat kaum in den Schlaf gefunden und wenn dann immer nur halbe Stunden geschlafen. Ab Nachmittag bis teilweise 22 Uhr hat er durch geweint. Das war die schlimmste Zeit unseres Lebens. Nichts hat geholfen, keine Trage, kein Kinderwagen, kein Pucken etc. Wir haben uns an eine Schreiambulanz gewandt und es hat uns so sehr geholfen.
Wir haben das erste Mal von Regulationsstörungen bei Babys gehört und was man da tun kann. Und das war ganz simpel: begleiten und da sein.
Ich weiß, das hört sich erstmal komisch an, aber für uns war das der Game Changer. Wir haben gelernt, dass all das Rumtragen, Wippen, White Noise, Föhn anmachen etc. die Babys nur noch mehr stresst und von der eigentlichen Ursache nur ablenkt. „Jede Träne die man unterdrückt, stellt sich wieder hinten an“, hat unsere liebevolle Schreiberaterin gesagt. Manche Babys kommen schwieriger in dieser Welt an und das einzige was sie brauchen ist Ruhe und Nähe. Wir haben also stundenlang abends im Schlafzimmer gesessen, mit Noise Canceling Headphones, das Baby auf dem Arm gehabt und weinen gelassen. Es war sooo anstrengend, aber wir haben gelernt, es immer besser auszuhalten. Da liegt nämlich, entgegen der Annahme mit dem Baby stimmt was nicht, oft das Hauptproblem, nämlich dass wir Eltern das Weinen nicht aushalten können. Haben wir nie gelernt und stresst unheimlich.
Das Baby konnte sich von nun an in unseren Armen „ausweinen“. Er hat sich auch viel „weggedrückt“, aber auch da haben wir gelernt, dass er sich nicht von uns wegdrückt, sondern es vielmehr ein Stressreflex ist, der dem Kind unter der Geburt hilft, durch Überstrecken auf die Welt zu kommen. Man kann das Baby immer wieder sanft versuchen, in die Wiegehaltung zu bringen, das aktiviert den Parasympatikus —> Entspannung. Er ist irgendwann eingeschlafen.
Andere Methoden, die wir vorher angewandt haben, konnten das Einschlafen nicht beschleunigen. Wir hatten von nun an ein Tool in der Hand, das uns die Sicherheit gegeben hat, egal wo und wann mit unserem Baby klar zu kommen. Es war ein Segen.
Unser Sohn hat bis Woche 9 extrem viel geschrien, ab dann wurde es weniger und ab Woche 17 abends gar nicht mehr.
Er ist mittlerweile ein Sonnenschein. In Schüben und Entwicklungsphasen hat er auch öfter starke Emotionen und dann darf er sich einfach wieder bei uns ausweinen.
Ps: wir haben ihn nie alleine schreien lassen, wir haben ihn immer begleitet.
Wir sind von dieser „Methode“ so überzeugt, weil wir unsere Tochter als Vergleich haben, die ebenfalls als Baby viel geweint hat, wir das aber immer versucht haben zu unterdrücken. Sie war sehr unausgeglichen, schlafen war immer ein Problem. Tagsüber wie nachts. Das ganze erste Jahr.

Ich kann nur raten, wenn ihr ein Baby habt, das viel weint und ihr verzweifelt seid, dann holt euch Hilfe bei der Schreiambulanz. Die helfen euch, ihr müsst da nicht alleine durch!!

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Ein sxhöner Text, ich freu mich für euch!

Ich habe auch sehr gute Erfahrung mit der Schreiambulanz, auch wenn sie mir am Ende nicht helfen konnten waren sie doch das beste Beratungsangebot das ich finden konnte.

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Ich wollte noch ergänzend sagen, dass sich Babys nur dort ausweinen, wo sie sich geborgen fühlen, und das ist meistens bei der Bezugsperson. Eltern denken oft, das Baby lehne sie ab, es ist aber vielmehr, dass das Baby sich fallen lassen kann.
Also eigentlich ein gutes Zeichen :) ich lass auch nicht bei jedem meine Gefühle raus, nur meine Liebsten dürfen mein Geheule ertragen :)
Und noch etwas: ich habe es natürlich nicht immer geschafft, das Weinen zu begleiten und bin auch manchmal zum Altbewährten zurück (Trage, Kinderwagen etc). An manchen Tagen hat man nicht die Kraft das Kind zu regulieren und da fiel es mir leichter, etwas „zu tun“ anstatt ruhig das Baby auf dem Arm (aus) zu halten.